Wiederherstellung der Fruchtbarkeit: Refertilisation

Deutschlandweit entscheiden sich ungefähr 50.000 Männer jedes Jahr für eine Sterilisation. Jedoch muss dieser Schritt keineswegs endgültig sein. Durch eine Refertilisation kann man die Zeugungsfähigkeit erneut herstellen. Was man alles zu diesem Eingriff wissen sollte, kann hier nachgelesen werden.

Trotz Sterilisation erneuter Kinderwunsch

refertilisation

Anders als die bisherigen Planungen ist es möglich, dass die neue Liebe sich erneut Nachwuchs wünscht. Bei fast allen Männern ist tatsächlich die neue Partnerin mit einem Kinderwunsch der Hauptgrund, dass sie erneut zeugungsfähig werden wollen. Etwa 15 Prozent von den sterilisierten Männern würden sich über eine Refertilisation Gedanken machen. Letztlich entschließen sich jedoch lediglich 50 Prozent von ihnen zu der Behandlung und somit zur Wiederherstellung der Fruchtbarkeit. Weil es bei einer Refertilisation nach der vorangegangenen Sterilisation oft um einen Eingriff auf eigenen Wunsch geht, erfolgt keine Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Daher muss man in der Bundesrepublik mit Kosten zwischen 2.500 und 3.500 Euro für eine derartige Operation rechnen.

Wie eine Refertilisation funktioniert

Zur Rückgängigmachung einer Sterilisation sind heutzutage zwei oft komplikationsarme, operative Vorgänge üblich. Beide dauern unter Vollnarkose circa zwei Stunden und sind lediglich mithilfe mikrochirurgischer Instrumente, sehr feinem Nahtmaterial und eines OP-Mikroskops möglich. Immerhin beträgt der Durchmesser eines Samenleiters drei Millimeter und eines Kanals für den Transport der Spermien zwischen 0,3 und 0,5 Millimeter. Die meist durchgeführte Methode der Refertilisation ist die Vasovasostomie. Bei dieser wird eine neuartige Verbindung der zwei durchgetrennten Enden vom Samenleiter geschaffen, wenn man beim Eingriff einen ausreichenden Spermiengehalt nachweisen kann, was bei ungefähr 80 Prozent aller Patienten zutrifft. Bei ungefähr 20 Prozent ist als zweites Verfahren die Tubulovasostomie nötig, wo man das Samenleiterende mit dem Nebenhodengang verbindet. Zu der Operation kommt es oft dann, wenn nach einer Sterilisation die Verschlusszeit sehr lange war und aufgrund dessen das Endteil vom Samenleiter verstopft ist, sowie beim Eingriff in diesem keinerlei Samenzellen gefunden werden.

Erfolgsquote hängt von der Verschlussdauer ab

Damit bei den Operateuren die filigrane Arbeit ebenso tatsächlich gelingen kann, müssen diese neben einem guten Auge, einer ruhigen Hand beim Umgang mit sämtlichen mikrochirurgischen Instrumenten ebenso viel Erfahrung mitbringen. Lediglich dann ist eine Refertilisation erfolgsversprechend. Daher sollten die Betroffenen einen Spezialisten aufsuchen, der mindestens 50 derartige Eingriffe jährlich vornimmt. Ob es zur Schwangerschaft (Gestation) kommt oder ein Mann nach der Refertilisation erneut zeugungsfähig wird, ist jedoch keineswegs lediglich vom Können des Mediziners abhängig, sondern ebenso davon, wie lange beim Patienten die Sterilisation zurückliegt sowie die Samenleiter keineswegs aktiv waren.

Gestationsrate nach der Refertilisation

Die Fruchtbarkeit ist keineswegs garantiert, auch wenn der Wiederverschluss nicht eintritt. Daher sollte man ein Vierteljahr nach der Refertilisation ein Spermiogramm durchführen, wo man überprüfen kann, ob im Ejakulat Samenzellen nachweisbar sind. Je nach Verfahren ist das bei maximal 90 Prozent der Behandelten der Fall. Allerdings hängt eine erfolgreiche Familienplanung ebenfalls davon ab, wie alt die Partnerin ist. Die Schwangerschaftsrate liegt bei einer 32-jährigen Dame und deren Partner, dessen Verschlusszeit vor dem Eingriff acht Jahre dauerte, statistisch gesehen bei 70 Prozent. Wenn die Frau jedoch über 40 ist, sinkt die Rate auf lediglich 20 Prozent.